Volksstimme vom 6. September 2011 

Minister übergibt Fördermittelbescheid für die BbS "Eike von Repgow"

Bis 2013 hat die Stadt 55 Millionen in ihre Berufsschulen investiert

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Der Altbau der BbS "Eike von Repgow" wird bis 2013 saniert. Dafür übergab gestern Kultusminister Stephan Dorgerloh (l.) an Schulleiter Walter Riecke (M.) und OB Lutz Trümper den Fördermittelbescheid. Besonders die Fenster des Gebäudes sind marode. Foto: P. Ließmann

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Bis zum Jahresende 2013 wird der Altbau der BbS "Eike von Repgow" modernisiert. Gestern hat die Stadt als Träger der Schulen dafür einen Fördermittelbescheid vom Kultusminster des Landes überreicht bekommen.

Stadtfeld Ost. An den Fenstern blättert die Farbe ab, die Sanitäranlagen versprühen den Charme der 1960er DDR-Jahre: Die Berufsbildende Schule "Eike von Repgow" ist in die Jahre gekommen, jedenfalls der Altbau.

Am 1. September 1968 hat die Bildungseinrichtung in der Albert- Vater-Straße ihren Betrieb aufgenommen, 43 Jahre später, am gestrigen 5. September, war wieder ein großer Tag für die Schule. Ministerieller Besuch hatte sich angesagt. Kultusminister Stephan Dorgeloh kam zusammen mit OB Lutz Trümper, im Gepäck einen Fördermittelbescheid über 2,24 Millionen Euro. Mit diesem Geld aus der Europäischen Union (EFRE-Mittel) und der Landeskasse soll der Altbau der BbS komplett saniert werden. Die Stadt Magdeburg steuert 430000 Euro bei. Für die dann insgeamt 2,67 Millionen Euro werden unter anderem alle Fenster erneuert, Sanitär- und Elektroanlagen modernisiert, die Klassenräume renoviert und die Fassade modern gestaltet. Im Dezember 2013 sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Dann werden auch die beiden Schulstandorte (Albert-Vater-Straße und Lorenzweg) zusammengelegt.

"Das wird für uns eine enorme Erleichterung der Arbeit", sagt Schulleiter Walter Riecke. Mit zwei Standorten habe eine berufsbildende Schule im Grunde zwei Einrichtungen, die unterhalten und koordiniert werden müssen. Aber Riecke freut sich auch über die Sanierung selbst. "Die Schule wurde 1968 eingeweiht, und seitdem wurde kaum etwas verändert." Das gilt allerdings für den Altbau, denn die Schule hat vor einigen Jahren einen modernen Anbau nebst Mensa bekommen.

Wenn die Bauleute im Dezember 2013 vom Schulgelände in der Albert-Vater-Straße abrücken, ist auch das Modernisierungsprogramm der Berufsbildenden Schulen in Magdeburg abgeschlossen. Die ehemals elf Standorte hat die Stadt als Schulträger auf vier reduziert. Neben der BbS "Eike von Repgow" sind das die BbS "Hermann Beims", "Otto von Guericke" und "Dr. Otto Schlein".

Wenn das Gebäude in der Albert-Vater-Straße in zweieinhalb Jahren fertig ist, wurden in die Magdeburger Berufsschullandschaft insgesamt 55 Millionen Euro investiert. "Mit der Zusammenlegung von Berufsschulen und der Reduzierung auf vier Standorte haben wir früh damit angefangen, auf den Rückgang der Schülerzahlen zu reagieren", sagt OB Trümper. 1995 sei in Magdeburg mit 1360 Babys der geburtenschwächste Jahrgang nach der Wende gewesen. In dem Jahr habe sich die Geburtenrate halbiert. Die nicht geborenen Kinder fehlten genau jetzt als Auszubildende und Schüler. Durch das Berufsschulkonzept der Stadt mit seinen nunmehr nur vier Standorten sei man für die Zukunft gut gerüstet. Und der OB ist sich sicher, dass die BbS "Eike von Repgow", die sich auf die Ausbildungsgänge Wirtschaft und Verwaltung spezialisiert hat, auch in 15 Jahren noch Bestand haben werde. Denn das verlangt der Fördermittelbescheid, den Minister Dorgerloh gestern übergeben hat. Sollte die Stadt in die Situation geraten, früher eine Schließung veranlassen zu müssen, muss sie die gesamten 2,24 Millionen Euro Fördergelder zurückzahlen.