Verleihung des "Hermann-Spier-Preises" an ehemalige Auszubildende der BbS "Eike von Repgow"

Seit 2013 vergibt der Förderverein "Neue Synagoge Magdeburg" e. V. aller 2 Jahre den  „Hermann-Spier-Preis". Mit diesem Preis werden Projektarbeiten von Schülerinnen und Schülern aus Magdeburg gewürdigt, die sich mit dem Leben jüdischer Bürger unserer Stadt auseinandersetzen und mit ihren Recherchen dazu beitragen, dass Deportation und Massenvernichtung von Juden zur Zeit des NS-Regimes nicht vergessen werden.

Hermann Spier war der letzte Kantor und Lehrer jüdischer Kinder in Magdeburg während der Zeit des Nationalsozialismus. Er wurde, wie die meisten seiner Schülerinnen und Schüler und deren Familien, mit seiner Ehefrau am 13. April 1942 von Magdeburg in das Ghetto Warschau deportiert und wenige Monate später in Treblinka ermordet.

Anlässlich der Tage der jüdischen Kultur und Geschichte 2019 wurde dieser Preis am 30.Oktober zum vierten Male verliehen - zum dritten Mal auch an Auszubildende der BbS "Eike von Repgow".

Der erste Preis ging in diesem Jahr an Shania Timpe, Schülerin des Geschwister-Scholl-Gymnasiums, die ihre Gedanken nach einem Besuch der Gedenkstätte Auschwitz-Birkenau eindrucksvoll und bewegend unter dem Titel "Du stehst dort" niederschrieb. Mit jeweils einem zweiten Preis wurden die Klassen KBM 15b und KBM 16b ausgezeichnet. Während ihrer Ausbildung zur Kauffrau bzw. zum Kaufmann für Büromanagement hatten sie im Rahmen des Lernfeldes 13, "Ein Projekt planen und durchführen", Nachforschungen zum Leben der jüdischen Familien Lippstädt und Prinz angestellt. Auf Basis ihrer Dokumentationen entstanden neue Seiten für das "Magdeburger Gedenkbuch". Außerdem erinnern Stolpersteine vor ihren letzten Magdeburger Wohnsitzen an die Familien. Diese wurden durch Spenden der Auszubildenden mitfinanziert.

Da die Schüler beider Klassen ihre Ausbildung längst erfolgreich abgeschlossen haben, war es leider nicht allen an den Projekten Beteiligten möglich, an der Preisverleihung teilzunehmen. Stellvertretend nahmen Stefanie Meier aus der KBM16b sowie Frau Rühling und Herr Wendt als projektbegleitende Lehrer die Urkunden entgegen. Im Namen ihrer ehemaligen Mitauszubildenden übergab Frau Meier das mit der Auszeichnung verbundene Preisgeld an die Arbeitsgemeinschaft „Stolpersteine für Magdeburg" als Spende zur Finanzierung eines weiteren Stolpersteins.