Freiheit - Freedom - wolność

Projektteil 1 - Begegnung in Magdeburg

dpl2017Vom 03.06.-09.06.2018 waren 10 Auszubildende unserer polnischen Partnerschule gemeinsam mit ihrem Deutschlehrer Herrn Wroblewski und ihrer Polnischlehrerin Frau Piwek zu Gast. Ca. 750 km hatten sie von Minsk Mazowiecki (40 km östlich von der polnischen Hauptstadt Warschau) bis nach Magdeburg zurückgelegt. Gemeinsam mit Auszubildenden aus den Klassen IT16, IT17, KBM16 und 17 sowie KDM16 erlebten sie eine Projektwoche unter der Überschrift "Freiheit".

Am Montag stand zunächst das gegenseitige Kennenlernen im Vordergrund. Spielerisch erhielten Gäste und Gastgeber Gelegenheit mehr voneinander zu erfahren. Außerdem legten sie ihre Gedanken zum Thema Freiheit dar. Die Verständigung erfolgte mithilfe der englischen Sprache, die auch an polnischen Schulen ein Pflichtfach ist. Doch auch Google-Übersetzer sowie Hände und Füße kamen zum Einsatz. 😉

Am Nachmittag erkundeten deutsche und polnische Auszubildende gemeinsam die Stadt und suchten nach Fotomotiven zum Projektthema.

Viele weitere gemeinsame Vorhaben in der Woche folgten:

Der Dienstag führte sie auf einer Rundfahrt unter dem Motto "Grenzenlos" zurück in die Zeit des zweigeteilten Deutschland vor 1989. Nach einer Einführung in die Geschichte der deutsch-deutschen Teilung im Zonengrenzmuseum Helmstedt besichtigten sie in Hötensleben die im Originalzustand erhaltenen Grenzanlagen zwischen der ehemaligen DDR und der BRD. Viele Details wiesen darauf hin, dass diese Grenze weniger "zum Schutz der DDR vor den Mächten des Imperialismus" (wie es damals in der Schule gelehrt wurde) diente, sondern vor allem gegen das Volk der DDR gerichtet war. Eingemauert, umgeben von Stacheldraht, Signalzäunen mit Selbstschussanlagen sollten die Bürger der DDR von einer Flucht nach Westdeutschland abgehalten werden. Viele versuchten es dennoch, nur wenige waren erfolgreich. Die heimtückischen Grenzeinrichtungen und der Schießbefehl hatten zahlreiche Opfer gefordert. Den Abschluss der Rundfahrt bildete die Gedenkstätte Deutsche Teilung in Marienborn, der ehemals größte Kontrollpunkt zwischen Ost und West, Bollwerk und Nadelöhr.

Am Mittwoch trafen sich die Jugendlichen im Gröninger Bad zur "Kommunikation durch Musik". Mithilfe von vier sich wiederholenden Takten begleiteten sie mit Gittare, Bass und diversen Schlaginstrumenten das von den Gästen auf polnisch gesungene Lied "Despacito". Einen eigenen Text zu formulieren war leider in der Kürze der Zeit nicht gelungen. Das Ergebnis war trotzdem hörenswert.
Am Abend maßen die Auszubildenden schließlich noch beim gemeinsamen Bowlen ihre Kräfte.

Am Donnerstag wurde ein Zwischenfazit der Woche gezogen und das Projektthema noch einmal aufgegriffen.
Außerdem ging es an diesem Tag während der "Kleinen Olympiade" noch einmal sportlich zu. Mit Sportspielen, ähnlich wie man sie vom Schulfest kennt, traten die Auszubildenden in gemischten Teams gegeneinander an. Mit einer Grillparty klang dieser Tag aus.

Auf Wunsch der polnischen Gäste ging es am Freitag auf Exkursion in die Wolfsburger Autostadt. Während einer Rundfahrt durch die Montagehallen von VW gab es interessante Einblicke in die moderne Automobilherstellung. An vielen Arbeitsplätzen haben Roboter die Menschen abgelöst und führen für sie eintönige, schwere oder mit gesundheitlichen Gefahren verbundene Arbeiten mit hoher Präzision aus. Beim anschließenden Besuch der Autostadt konnten die Jugendlichen etwas über VW-Forschungsprojekte erfahren (z.B. zur Verwendung leichterer Materialien um den Verbrauch zu senken und so das Autofahren mit herkömmlichen Kraftstoffen umweltfreundlicher zu machen oder zur Verbesserung der Reichweite von Elektrofahrzeugen...). Für ihr Wunschauto müssen zwar alle noch etwas sparen, in den Ausstellungshallen konnte man jedoch zumindest schon einmal darin Probe sitzen. 😃

Nach einer erlebnisreichen gemeinsamen Woche in Magdeburg wird es vom 3. bis 10. November 2018 einen Gegenbesuch geben.

 

Do zobaczenia w Mińsku Mazowieckim!
Fotos


Die Begegnung wurde durch das Deutsch-Polnische Jugendwerk sowie das Land Sachsen Anhalt und die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen Anhalt gefördert. Das DPJW und das Kultusministerium des Landes Sachsen Anhalt unterstüzten den Aufenthalt der Gäste sowie die Programmgestaltung. Die Landeszentrale für politische Bildung ermöglichte die Grenzrundfahrt.